Privatisierung der Hochschullehre- Positionspapier der AGJ

In den letzten Monaten haben wir im Rahmen der AG Soziale Arbeit auch das Thema der Veränderung der Hochschullandschaft in den letzten Jahren diskutiert. Wir möchten in diesem Zusammenhang auf eine Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe aufmerksam machen.

Gerd Stecklina

Colloquium Soziale Arbeit im Sommersemester 2022

Das diesjährige Colloquium Soziale Arbeit zum Thema „Soziale Arbeit und Sozialpolitik“ setzt sich mit Aspekten der sozialen Sicherung im suprastaatlichen und bundesrepublikanischen Kontext auseinander. Hierbei werden Strukturen auf internationaler, gesamtstaatlicher wie Bundesländer- und kommunaler Ebene ebenso beleuchtet wie Fragen der Finanzierung von Sozialpolitik und Theorien der Sozialpolitik. Für die Vorträge konnten wir renommierte Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Bayern und der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften gewinnen.    

Das inzwischen 14. Colloquium Soziale Arbeit findet nach zwei Jahren erstmalig wieder in Präsenz statt. Die Vorträge selbst dauern ca. 45min, daran schließt sich die Diskussion zu den Vorträgen an.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen, spannende Vorträge sowie auf eine rege Diskussion. Die Vorträge werden durch die Referentinnen und Referenten verschriftlicht, und erscheinen im Frühjahr 2023 als Sammelband im Verlag BeltzJuventa. Die letzten 3 Veröffentlichungen zum Colloquium finden Sie auf dem Flyer.

Gerd Stecklina

Vernetzungstreffen der Arbeitskreise kritische Soziale Arbeit vom 26.-27.11.2021

von Sebastian Lütgens, Student der Fakultät 11 (sebastian.luetgens@gmail.com)

Am Freitag, den 26.11.2021 sowie Samstag, den 27.11.2021 fand das diesjährige Vernetzungstreffen der Arbeitskreise kritische Soziale Arbeit (AKS) unter dem Thema Transformative Soziale Arbeit und Klimagerechtigkeit statt, welches digital vom AKS Braunschweig/Wolfenbüttel ausgerichtet wurde. Aus München nahmen sowohl Studierende der Sozialen Arbeit sowie der Arbeitskreis Kritische Sozialarbeit München teil. Der Auftakt der Veranstaltung wurde am Freitag mit dem Kollektiv des Konzeptwerks Neue Ökonomie im Rahmen eines partizipativen Eröffnungsabends gestaltet. Der Samstag blieb der Diskussion um die Ausgestaltung einer Postwachstumsökonomie, der Diskussion um die Kolonialität der Natur in der Sozialen Arbeit sowie der Diskussion um einer transformatorischen Sozialen Arbeit als politisches Mandat vorbehalten.

Einzelfall oder Struktur – diskriminiert der Bezirk Oberbayern systematischMenschen mit Behinderung?

von Klaus Weber

Der Bezirk Oberbayern (Sitz in der Prinzregentenstraße 14) ist als überörtlicher Träger der
Sozialhilfe für die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung zuständig.
Leistungsberechtigt sind Menschen, die auf Grund ihrer Behinderung bzw. auf Grund der
sie umgebenden gesellschaftlichen Verhältnisse daran gehindert werden, am sozialen,
gesellschaftlichen und politischen Leben teilzuhaben. Die Eingliederungshilfe soll diesen
Missstand ausgleichen und die Teilhabe gewährleisten. In der UNBehindertenrechtskonvention
(BRK) geht es darum, dass Menschen mit Behinderung „die
volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft“ ermöglicht wird (Art.3). Alle
Vertragsstaaten haben sich verpflichtet, die gesellschaftliche Teilhabe und alle anderen
Rechte (v.a. den Schutz vor Diskriminierung) umzusetzen. So weit, so – theoretisch – gut.
In der Praxis sieht dies jedoch anders aus. Bei jährlich mehr als 300 Widerspruchsverfahren
und 200 Klagen vor dem Sozialgericht ist davon auszugehen, dass der Bezirk Oberbayern
(bzw. seine Sozialverwaltung) die Rechte von Menschen mit Behinderung mit Füßen tritt:
Kürzung von Mobilitätshilfe; Nicht-Genehmigung eines dringend nötigen PKW; Eingriffe
in die Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung; Reglementierung und Kontrolle
privater Angelegenheiten; Verletzung des Übermaßverbots (alles muss belegt werden – bis
auf Heller und Pfennig) usw. Sich dagegen zu wehren ist schwierig. Zum einen haben
Leistungsberechtigte Angst, dass sie nach einer Beschwerde weiteren Repressionen
ausgesetzt werden; zum anderen heißt ein Gerichtsurteil nicht automatisch die Umsetzung
des dort verhandelten Urteils: Wenn es der Sozialverwaltung passt, wird ein völlig
unpassendes Gerichtsurteil als Grundlage für die Beschneidung der Rechte behinderter
Menschen gewählt, wenn diese jedoch vor dem Sozialgericht München ein
„behindertenfreundliches“ Urteil gegen den Bezirk erwirken, wird das als „Einzelfall“
abgetan und nicht auf alle Fälle der Eingliederungshilfe übertragen.
Menschen mit Behinderung sind von einem Hilfesystem abhängig, welches sie als
Bittstellerinnen und Fürsorgefälle behandelt und nicht als Bürgerinnen, denen das Recht
auf „volle … Teilhabe an der Gemeinschaft“ ermöglicht werden muss (Art.19, BRK).


Die Bezirksrät*innen Klaus Weber (Professor an der Hochschule München) und Maria
Mayr (ehemalige Studentin und Lehrbeauftragte der Hochschule München) haben Fälle von
und mit Betroffenen gesammelt und sie in Form einer Broschüre zusammengetragen und
veröffentlicht. Sie soll zeigen, dass die Sozialverwaltung des Bezirks Oberbayern die
Behindertenrechtskonvention sowie das Bundesteilhabegesetz entweder nicht zum Maßstab
ihrer Arbeit macht oder – noch schlimmer – missachtet.

Die Broschüre kann bezogen werden über dr.k.weber@t-online.de

50 Jahre Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule München

von Norbert Schindler

50 Jahre Soziale Arbeit an der Hochschule München – ein Grund inne zu halten? Ich meine, es lohnt sich, ein wenig zurückzublicken, auch wenn natürlich die Augen eher auf die Gegenwart oder auf die nahe Zukunft gerichtet sind.

Seit 1971 hat sich viel getan sowohl an der Hochschule als auch in der Praxis der Sozialen Arbeit. Der Fachbereich startete die Lehre an dem alten Standort der Höheren Fachschulen für Jugend- und Sozialarbeit und der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik der Stadt München am Bogenhauser Kirchplatz.

Bogenhauser Kirchplatz 3 (Stadtarchiv München)

Mitte der Siebziger Jahre teilte sich der Fachbereich in zwei Abteilungen. Ein Teil zog in die Räume der früheren Fachschule für Flugzeugbau in Aubing ein. Die Abteilungen waren organisatorisch immer verbunden. Die Leitungen der Abteilungen wurden entweder vom gewählten Dekan/Dekanin oder Prodekan/Prodekanin übernommen.

Abteilung Aubing (Archiv Prof. Dr. Jürgen Sandmann)

1991 kam es zum räumlichen Zusammenschluss der Abteilungen Bogenhausen und Aubing am Campus Pasing.

Campus Pasing (2021) (Archiv Schindler)

Die Studienordnung Soziale Arbeit wurde seit den 1970er Jahren an der Fakultät 11 kontinuierlich weiterentwickelt. Waren die Anfangsjahre noch geprägt durch die Studienrichtungen Sozialarbeit und Sozialpädagogik stand in der Reform der Diplomstudienordnung 1982 die Zusammenführung der beiden Studienbereiche zu einem übergreifenden Diplom Sozialpädagogik/Sozialarbeit im Fokus. Den Studierenden wurde in dem generalistisch geprägten Studienangebot in den Semestern 7 und 8 eine Schwerpunktwahl zur Verfügung gestellt, um sich auf ein spezielleres Gebiet des großen Handlungsfelds der Sozialen Arbeit vorbereiten zu können.

Aktionstag 1983 – Aubing (Archiv Prof. Dr. Jürgen Sandmann)

Parallel zur Hochschule und des Studiengangs entwickelten sich in den verschiedenen Praxisfeldern immer mehr Angebote, z.B. im Bereich der Kinder und Jugendlichen, im Bereich der Sozialarbeit mit Menschen mit einer psychischen Erkrankung, in der Arbeit im Gemeinwesen oder in neuen Einrichtungen der Arbeit mit älteren Menschen zum Teil durch das damals angebotene Sozialpädagogische Projektstudium auch in Verbindung mit den jeweiligen Hochschulen.

2006 wurde das Studium der Sozialen Arbeit auf das Bologna-System Bachelor und Master umgestellt. Aus den Schwerpunkten des Diploms wurden Qualifizierungsbereiche und die letzte Änderung des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit begann diesen Oktober (2021) – genau 50 Jahre nach dem Start des ersten Studienjahrgangs 1971.

Ab dem Wintersemester 2016/2017 haben sich Studierende auf den Weg gemacht, Zeitzeugen der letzten 50 Jahren zu finden und diesen Fragen zu verschiedenen Themen zu stellen, um sich durch deren Erfahrungen ein Bild über die Herausforderungen der letzten 5 Jahrzehnte zu machen.

Wichtig war den Studierenden dabei herauszufinden, wie alles begann. Welche Dimension spielte die politische Perspektive der Profession dabei eine Rolle? Was waren die jeweiligen Themen und Herausforderungen der jeweiligen Zeit? Wie hat sich der Studiengang weiterentwickelt?

Mit Interviewfragen, Kamera und Mikrofon haben sich die Studierenden auf den Weg gemacht, um Antworten von ehemaligen Dozentinnen und Dozenten, Lehrbeauftragten, Praktikerinnen und Praktikern zu bekommen.

Leider hat die Corona-Pandemie die Umsetzung der erarbeiteten Informationen in audiovisuelle Darstellungsformen sehr erschwert und es konnte bisher nur ein kleiner Teil umgesetzt werden.

Wenn Sie aber Lust an einer kleinen Rallye durch den Standort Pasing haben, scannen Sie einfach diesen QR-Code:

Bei Interesse an einen kleinen geschichtlichen Rückblick über den Standort Pasing und einem kurzen geschichtlichen Abriss aus studentischer Sicht, scannen Sie sich durch die jeweiligen Codes:

1907-1916:  Wenn die Wände reden könnten…

1918-1933: Lehrerbildung in der Weimarer Republik

1933-1945:  Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg

1968-1970: Soziale Arbeit und Eröffnung der Fachhochschulen

1971-1979: Gründung und Entwicklung der FH München

1980-1992: Proteste der Hochschulen

1992-2003: Umzug der Fakultät 11 nach Pasing

Ab 2008: Entwicklung der Hochschule München

70 Jahre Wiedergründung der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland

Mit einem Festakt würdigte die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland am 31.10.2021 den 70. Jahrestag der Wiedergründung. In seiner Rede konnte Abraham Lehrer (Präsident der ZWST und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland) nicht nur eine Vielzahl an Gästen begrüßen, sondern auch auf eine vielschichtige Sozialarbeit der ZWST in den 70 Jahren verweisen. Dies betreffe die Integration von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ebenso wie die Jugendarbeit, Hilfe für ältere Menschen und den Kampf gegen Antisemitismus. Zugleich gäbe es eine intensive Zusammenarbeit mit den anderen 5 Wohlfahrtsverbänden im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Die am Ende von ihm geäußerten drei Wünsche dokumentieren, dass der Zusammenhalt der Gesellschaft nur durch eine starke Soziale Arbeit gesichert werden kann, ebenso wie die Erhaltung jüdischen Lebens ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag ist.

(https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/drei-wuensche-fuer-die-zukunft/)

Als Festredner betonte auch Hubertus Heil (Bundesminister für Arbeit und Soziales) die Bedeutung der Sozialen Arbeit für die Gesellschaft. Insbesondere die Leistungen, die die Wohlfahrtsverbände in der Pandemiezeit erbracht haben, können nicht hoch genug gewürdigt werden. Hubertus Heil verwies in seiner Festrede mithin auf den Antisemitismus in Deutschland, der der intensiven Begegnung durch Politik, Zivilgesellschaft und demokratischer Institutionen bedarf. Hubertus Heil sicherte seinerseits zu, dass das jüdische Leben und die jüdische Wohlfahrt in Deutschland weiterhin sich der Unterstützung der demokratischen Kräfte gewiss sein können.      

Grußworte sprachen Ulrich Lilie (Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege), Juliane Seifert (Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) sowie Elke Breitenbach (Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales).

Foto: Sabine Hering

 Anschließend gaben Beate Lehmann und Harald Lordick einen Rückblick auf 20 Jahre Arbeitskreis Jüdische Wohlfahrt, dem auch Gerd Stecklina angehört. Die langjährige intensive und kollegiale Zusammenarbeit mit der ZWST gehört ebenso dazu wie eine Vielzahl an Tagungen, Workshops und Veröffentlichungen zur jüdischen Wohlfahrt. An dieser Stelle sei auf die Herausgabe des Bandes „100 Jahre Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (1917-2017). Brüche und Kontinuitäten“ verwiesen. Die Publikation wurde vom Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen veröffentlicht, Redaktion: Sabine Hering, Harald Lordick, Gudrun Maierhof, Gerd Stecklina.

Nachfolgend stellte Sabine Hering die Wanderausstellung „Führende Persönlichkeiten aus 100 Jahren ZWST“ vor, die am Abend gezeigt wurde.  

Abgerundet wurde der Abend durch das Nitsan Bernstein Trio sowie einen Empfang. 

Gerd Stecklina

Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit

Jetzt bekommen wir es erneut schwarz auf weiß mitgeteilt: der Fachkräftemangel ist in den Sozialberufen, auch und vor allem in der Sozialen Arbeit am größten.

Hier ein Zitat aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – online vom 23.10.2021. Dieses spricht für sich:

„Laut Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der „Welt am Sonntag“ (WamS) vorlagen, beträgt die sogenannte Fachkräftelücke bei Sozialpädagogen 18.300. Dabei handelt es sich um die Differenz aus Stellenausschreibungen und Arbeitssuchenden mit einem passenden Profil. Ähnlich groß ist sie demnach bei Altenpflegern (17.900) und Krankenpflegern (16.700).“

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/fachkraeftemangel-am-meisten-fehlen-sozialpaedagogen-17599393.html (Zugriff vom 24.10.2021)

Auf den Fachkräftemangel hat auch der Präsident der Bundesagentur für Arbeit Detlef Scheele in einem Beitrag für die „Welt am Sontag“ verwiesen.

https://www.deutschlandfunk.de/arbeitsmarkt-ba-chef-scheele-1-2-millionen-arbeitskraefte.2932.de.html?drn:news_id=1314664 (Zugriff vom 24.10.2021),

https://www.welt.de/wirtschaft/article234578098/Personalmangel-Bundesweit-1-2-Millionen-Arbeitskraefte-gesucht.html(Zugriff vom 24.10.2021)

Ausgehend von diesen Zahlen müssen die durch die AG Soziale Arbeit in den letzten Monaten angestoßenen Initiativen und Diskussionen zum Fachkräftemangel fortgeführt und mit unseren Bündnispartner*innen intensiviert werden.

Gerd Stecklina

50 Jahre Studium Sozialer Arbeit in München: Kommunale Entwicklungen, Erfolge und Spannungsfelder Sozialer Arbeit

50 Jahre nach dem Start von Studiengängen für Soziale Arbeit an
den beiden Münchner Hochschulen soll in der Veranstaltungsreihe
IM DIALOG gemeinsam mit der Praxis Bilanz gezogen werden.
Was waren die Meilensteine der Akademisierung und Professionalisierung
Sozialer Arbeit in München? Welche Erfolgsgeschichten
und Risiken kennzeichnen die gegenwärtige Situation in der
Landeshauptstadt für Fachkräfte, Einrichtungen und Adressat*innen
Sozialer Arbeit? Welche Schlussfolgerungen für die Zukunft
lassen sich ziehen? Wie zum Beispiel kann dem Risiko einer De-
Professionalisierung durch den derzeitigen und prognostizierten
Fachkräftemangel wirksam begegnet werden?
Wir laden Sie herzlich dazu ein, diese Fragen mit uns in einer Reihe
von Veranstaltungen zu diskutieren.

Die Veranstaltung dazu findet statt am

Dienstag, 23. November 2021 von 17 – 19 Uhr

an der KSH München, Preysingstraße 83, 81667 München.

Mit freundlichen Grüßen, das „IM DIALOG Team“ der Katholischen Stiftungshochschule München (Peter Lenninger, Susanne Nothhafft und Andreas Schwarz) und der Hochschule München (Michael Nitsch, Gerd Stecklina, Jan Wienforth und Gabriela Zink).

Das Maker Lab der FK11

von Lisa Walleitner

Seit Sommer 2020 wurden die Medienlabore der FK11 der Hochschule München um ein weiteres ergänzt: Das Maker Lab. Im den Räumlichkeiten der alten Holz- und Metallwerkstatt ist nun erneut eine Werkstatt angesiedelt – aber eine mit analogen und digitalen Tools in einem Raum. Es ist ein Ort des Makings, also des Selbermachens, des Ausprobierens und der kreativen Lösungsfindung. Dieser Zugang eröffnet den Makern ganz neue Freiheiten: If it can be imagined, it can be made, lautet das Motto.

Der Wert des Maker Labs für die Angewandten Sozialwissenschaften


Making dient in den Angewandten Sozialwissenschaften dem Prinzip von Emanzipation und Empowerment im Umgang mit (digitaler) Technik. Im Zuge des Mediatisierungsschubs und der Digitalisierung sind digitale Medien nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken – und damit fester Bestandteil der Lebenswelt von Zielgruppen der Sozialwissenschaften. Der Wert des Maker Labs für Studierende der FK11 fußt damit auf drei Säulen:

Technik: Emanzipatorischer Umgang mit Technik
Persönlichkeit: Erfahren von Selbstwirksamkeit
Produkt: Entwickeln und Herstellen individueller Produkte

Das Maker Lab eröffnet dadurch vielfältige Anwendungsbereiche: das Ausprobieren neuer Technologien, das Reparieren von Dingen (Repair Cafe), das Entwickeln individueller, innovativer Produkte (Prototyping), das Realisieren eigener Ideen und das Herstellen von Spezialanfertigungen, z.B. für Menschen mit Inklusionsbedarf. Nicht zuletzt können somit im Prozess des Makings Lösungsansätze für soziale Probleme und die großen Herausforderungen unserer Zeit entstehen.

Mini-Roboter

Textilbearbeitung

Ausstattung

Die Ausstattung umfasst diverse Werkzeuge und Geräte folgender vier Bereiche:

  • Holzbearbeitung
  • Textilbearbeitung
  • Elektro- und Computertechnik (z.B. zum Programmieren von Mikrocontrollern wie Arduino)
  • Digitale Geräte (wie 3D-Drucker, Lasercutter, 3D-Scanner etc.)

Seit Kurzem ist dem Maker Lab darüber hinaus eine Kleidertauschbörse angesiedelt. Damit wollen wir den Klamotten ein längeres Leben schenken, denn das ungeliebte Kleidungsstück des einen kann der anderen eine große Freude bereiten.

The Idea of Making


Der Gründer der Making Bewegung Mark Hatch hat neun Prinzipien des Makings aufgestellt:
MAKE | SHARE | GIVE | LEARN | TOOL UP | PLAY | PARTICIPATE | SUPPORT | CHANGE

PARTICIPATE: Jeder kann Maker sein! Im Making ist die Freude am Selbermachen (MAKE) und der Lernprozess (LEARN) mindestens so wichtig wie das Produkt am Ende. Das Maker Lab ist ein Raum, um sich spielerisch auszuprobieren (PLAY). Fehler sind dabei wichtiger Teil des Prozesses: Fail forward heißt das Motto. Making ist kooperativ, ohne Wettbewerbsgedanken. Sich gegenseitig zu unterstützen und reger Wissensaustausch sind große Prinzipien des Makings. Denn erst durch SUPPORT, SHARE, GIVE und CHANGE können Probleme im Kleinen, wie das Reparieren von Dingen, und im Großen (Inklusion, Innovation) gelöst werden.

Holzbearbeitung

Weitere Infos, wie das Handout zum Wert des Maker Labs, finden Sie auf der Website des Maker Labs https://www.sw.hm.edu/studienangebot/labore/media___culture___lab_/maker_lab_/maker_lab_3.de.html

und auf dem Instagram-Kanal der Medienlabore der FK11: @media_culture.lab.

Neuerscheinungen der Buchreihe „Aktuelle Themen und Grundsatzfragen der Sozialen Arbeit“:

Neuerscheinungen der Buchreihe „Aktuelle Themen und Grundsatzfragen der Sozialen Arbeit“:

Hammerschmidt, Peter/ Pötter, Nicole/ Stecklina, Gerd (Hrsg.) (2021): »Der lange Sommer der Migration« Die Teilhabechancen der Geflüchteten und die Praxis der Sozialen Arbeit. Weinheim, Basel: BeltzJuventa

sowie zugleich die zweite Auflage von:

Beranek, Angelika; Hammerschmidt, Peter; Hill, Burkhard; Sagebiel, Juliane (Hg.) (2021): Big Data, Facebook, Twitter & Co. – Soziale Arbeit und digitale Transformation. 2. Aufl. Weinheim, Basel: Beltz Juventa

Beide Bände sind Teil der Buchreihe: „Aktuelle Themen und Grundsatzfragen der Sozialen Arbeit“

in der die Beiträge des Colloquiums Sozialer Arbeit dokumentiert werden. Das »Colloquium Soziale Arbeit« wird seit 2009 jährlich im Sommersemester von den jeweiligen HerausgeberInnen der Bände an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften veranstaltet. Im Colloquium werden jeweils wechselnde aktuelle Themen und Grundsatzfragen der Sozialen Arbeit behandelt. Die Beiträge, die im Rahmen des Colloquiums Soziale Arbeit gehalten werden, werden von den Referent*innen verschriftlicht und erscheinen seit 2010 regelmäßig in Buchform – bis 2017 im Verlag AG SPAK (Neu-Ulm), seit 2018 im Verlag BeltzJuvena (Weinheim, Basel). Das aktuelle Colloquium im Sommersemester 2021 beschäftigt sich mit der Bedeutung von Zeitdiagnosen für die Soziale Arbeit. Der Link zur Veranstaltungsreihe findet sich auf dem Flyer.

https://www.sw.hm.edu/aktuelles/veranstaltung/veranstaltungsdetail_124160.de.html

Constance Engelfried und Gerd Stecklina

Bisherige Veröffentlichungen der Reihe „Aktuelle Themen und Grundsatzfragen der Sozialen Arbeit“

lfd. Nr.Titel des BandesHerausgeber*innenJahrOrt, Verlag
1.Professionalisierung im Widerstreit: zur Professionalisierungsdiskussion in der Sozialen Arbeit – Versuch einer BilanzHammerschmidt, Sagebiel2010Neu-Ulm: AG SPAK
2.Die Soziale Frage zu Beginn des 21. JahrhundertsHammerschmidt, Sagebiel2011Neu-Ulm: AG SPAK
3.Modernisierung der kommunalen Sozialverwaltung: Soziale Arbeit unter Reformdruck?Hagn, Hammerschmidt, Sagebiel2012Neu-Ulm: AG SPAK
4.Unheimliche Verbündete : Recht und Soziale Arbeit in Geschichte und GegenwartHammerschmidt, Sagebiel, Steindorff-Classen2013Neu-Ulm: AG SPAK
5.Gelingendes Alter(n) und Soziale ArbeitHammerschmidt, Pohlmann, Sagebiel2014Neu-Ulm: AG SPAK
6.Gesundheit und Soziale ArbeitDaiminger, Hammerschmidt, Sagebiel2015Neu-Ulm: AG SPAK
7.Die Europäische Union und die Soziale ArbeitHammerschmidt, Kötter, Sagebiel2016Neu-Ulm: AG SPAK
8.Die Soziale Arbeit im Spannungsfeld der ÖkonomieHammerschmidt, Sagebiel, Yollu-Tok2017Neu-Ulm: AG SPAK
9.Big Data, Facebook, Twitter & Co. und Soziale ArbeitBeranek, Hammerschmidt, Hill, Sagebiel2018, 2. Auflage 2021Weinheim, Basel: BeltzJuventa
10.Quantitative Forschung in der Sozialen ArbeitHammerschmidt, Janßen, Sagebiel2019Weinheim, Basel: BeltzJuventa
11.Männer und Männlichkeiten in der Sozialen ArbeitHammerschmidt, Sagebiel, Stecklina2020Weinheim, Basel: BeltzJuventa
12.Der lange Sommer der MigrationHammerschmidt, Pötter, Stecklina2021Weinheim, Basel: BeltzJuventa