Vorstellung Prof. Dr. Ursula Unterkofler – neu an der HM und in der AG

von Prof. Dr. Ursula Unterkofler

Seit März 2021 bin ich Professorin für Methoden der empirischen Sozialforschung und Evaluation.

Ich freue mich sehr, diesen Lehrbereich nun an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München zu vertreten, denn berufsbiografisch begleitet mich das Interesse am empirischen Blick auf die Soziale Arbeit.

Ich bin Dipl.-Sozialpädagogin (FH) (1997-2002, KSH München) und habe anschließend als Sozialarbeiterin in unterschiedlichen Einrichtungen der Sucht- und Drogenhilfe in München gearbeitet. Während dieser Zeit hatte ich hohen Bedarf, meine eigene Praxis zu analysieren und zu reflektieren, und zwar über die Reflexionsräume hinaus, die sich mir in der Praxis boten. Ich hatte die Idee, dass ich das mit Hilfe empirischer Forschung tun könnte. Ich nahm ein Zweitstudium der Soziologie (2005-2009, LMU München) auf, um mich auf Strategien und Methoden der empirischen Sozialforschung zu spezialisieren. Während dieser Zeit war ich weiterhin in der Praxis tätig und forschte auch für die Diplomarbeit in der Drogenhilfe. Das hat mir so großen Spaß gemacht, dass ich mich zu einer Dissertation entschied. In dieser Arbeit (2010-2014, LMU München) führte ich eine ethnografische Studie darüber durch, wie Sozialarbeiter*innen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Gewalt definieren und bearbeiten. Im Anschluss wurde ich an die KSH an den Campus Benediktbeuern berufen. Dort habe ich weitere Forschung betrieben (weitere Informationen auf ResearchGate) und mich im Feld der Forschung der Sozialen Arbeit vernetzt, z.B. als Sprecherin der Sektion Forschung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit. Und ich habe begonnen, empirisch mit Studierenden zu arbeiten – sowohl in der Praxisbegleitung als auch in Lehrforschungsseminaren.

Es freut mich sehr, dass ich das an der Hochschule München nun schwerpunktmäßig machen kann. Denn mein Anliegen in der Lehre ist es immer, mit Hilfe empirischer Methoden einen distanzierte(re)n Blick auf die (eigene) Praxis der Sozialen Arbeit zu werfen, um (neu) erkennen und beschreiben zu können, was dort geschieht, und Spielräume für Veränderungen / Entwicklungen der Praxis zu entdecken.

Aktuelles Forschungsprojekt: Schon länger interessiert mich, was professionelles Handeln in der niedrigschwelligen, offenen Sozialen Arbeit ausmacht. 2019/20 habe ich dazu eine ethnografische Fallstudie in einem Kontaktladen durchgeführt. Die Forschungsergebnisse können Sie hier  nachlesen.

Aktuelles Lehrforschungsprojekt: In diesem Sommersemester erforsche ich mit Studierenden, wie Adressat*innen der Sozialen Arbeit die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihren Alltag erleben. Neben der empirischen Aufarbeitung der Daten werden die Studierenden auf Grundlage ihrer Forschungsarbeit auch Beiträge für den Blog Coronaalltage.de entwickeln. Dieser Blog ist ein Projekt hochschulübergreifender Lehrforschungsprojekte (FH Münster, EH Berlin, KSH München und nun auch Hochschule München).


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