von Kerstin Jost
Noch bevor der Corona Virus sämtliche Veranstaltungen zum Erliegen brachte, konnten wie geplant am 06. März die ersten Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts zum zivilgesellschaftlichen Engagement zur Unterstützung junger Geflüchteter bei der Integration in Ausbildung und Arbeit mit Expert*innen aus der Praxis diskutiert werden. Rund 40 Teilnehmer*innen aus Wohlfahrtsverbänden, Migrantenorganisationen, städtischen Referaten, freien Trägern, Start-ups sowie Helferkreisen/Initiativen und Vereinen aus dem fluchtspezifischen Kontext brachten ihre unterschiedlichen Perspektiven ein.
Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, welche Kooperationspotenziale sich zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und den Einrichtungen der Arbeits- und Sozialverwaltung ausmachen lassen. Zu diesem Zweck werden zunächst quantitativ die Formen der Unterstützung junger Geflüchteter von Seiten zivilgesellschaftlicher Akteure sowie deren Kooperationen untersucht und in einem zweiten Schritt qualitative Interviews auf drei Ebenen geführt: mit den Geflüchteten selbst, den freiwillig Engagierten sowie den Koordinator*innen des Engagements.

Nach einer Vorstellung des Projekts und der Zwischenergebnisse gab es am Nachmittag Gelegenheit, etwas mehr über die Perspektiven der Teilnehmer*innen zu erfahren: welche Art von Kooperationen wünschen sich die unterschiedlichen Akteure oder welche innovativen Ansätze fallen ihnen hinsichtlich der Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements ein? Auch die spezifischen Kooperationserfahrungen der Migrantenselbstorganisationen wurden thematisiert. Moderiert wurden die einzelnen Workshops von den Praxispartnern des Projekts: Frau Kasap und Frau Deutschmann vom Jobcenter München, Frau Junker von Morgen e.V. und Frau Prem vom Sozialreferat der LHS München.
Auch wenn die öffentliche Aufmerksamkeit zurzeit woanders liegt, arbeiten viele Engagierte in den Verwaltungen und bei den zivilgesellschaftlichen Akteuren weiter. Das große Interesse am Fachtag zeigt, wie wichtig es ist, ihre Arbeit kontinuierlich zu unterstützen und als besonders wertvoll wird dabei der Austausch zwischen den ganz unterschiedlichen Akteuren wahrgenommen. Die Praxispartner und die Forschung an der Hochschule profitieren gleichermaßen von diesem Austausch.
__________________________
LokU – Lokale Unterstützungsketten junger Geflüchteter in Ausbildung und Beruf
Projektleitung: Prof. Dr. Nicole Pötter
Projektlaufzeit: 1. Oktober 2018 bis 31. Dezember 2021
Gefördert durch: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Kontakt: loku@hm.edu